Die Familie Tugemann
Auch Rebellen und Kämpfer für Recht und Freiheit
finden sich in unseren Reihen wieder, die für Ihre Überzeugung aufrecht und
standhaft in den Kerker gegangen sind. Bäcker, Weber, Tuchmacher – angesehene Handwerksberufe
übten die Tugemanns aus, und immer blieb die Nachkommenschaft des aus Dahme
eingewanderten Nachfahren eines Tuch- und Textilienhändlers in Reichenberg
seßhaft.
Dies änderte erst die Vertreibung der
deutschsprachigen Bevölkerung des Sudetenlandes durch die Tschechen infolge des
zweiten Weltkrieges. Während bereits eine der Linien um das Jahr 1900 herum
nach Thüringen ausgewandert war, führte die Vertreibung durch die
Benesch-Dekrete dazu, daß die zweite Linie sich nach dem Krieg in München, die
dritte im Raum Aachen wiederfand.
So haben die Kriegswirren des zweiten Weltkrieges,
wie viele andere, auch die Tugemanns entwurzelt, ihrer Bedeutung für die Stadt
Reichenberg, heute Liberec, enthoben, und dafür gesorgt, daß die Familie,
sicher mit verursacht durch die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, nun
im Lande verstreut lebt. Ein Schwerpunkt liegt ganz im Norden, wo
Familienmitglieder in Flensburg, Kiel, Rendsburg und Hamburg leben, der andere
eher im Süden zwischen österreichischer Grenze im Südosten und dem
Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz bei Basel im Südwesten. Ein Zweig
wanderte Anfang der 1930er-Jahre nach Holland aus, doch verschwand der Name
dort mangels männlicher Stammhalter. Heute gibt es neben den schon erwähnten Wohngebieten
noch eine Linie im Thüringischen, doch fand unser Name nie große Verbreitung.
Text wird fortgesetzt ...